Grundwasserschutz

Die Grundwasserbeschaffenheit wird durch die hydrologischen, physikalischen, chemischen und biologischen Vorgänge beeinflusst, die auf dem Wasserpfad in Niederschlag, Vegetation, Verdunstung, Versickerung und Abfluss ablaufen.

Belastungen des Grundwassers…

…können durch Altlasten, durch Industrieemissionen aus der Luft oder durch unsachgemäße Landbewirtschaftung entstehen. Die Vegetation kann derartige Flächenbelastungen des Bodens nicht verhindern, sondern nur verzögern. Die über dem Grundwasser liegenden Bodenüberdeckungen können nur einen begrenzten Schutz des Grundwassers gegenüber den oft langfristig einwirkenden Verunreinigungen gewährleisten.

In den ersten 15 bis 20 Jahren der regionalen Wasserversorgung lag der Aufgabenschwerpunkt im Aufbau und Betrieb des Versorgungsnetzes. Das Problem der Gegenwart und Zukunft ist jedoch die:

Sicherung der Trinkwasserqualität.

Durch langjährige Untersuchungen wurde festgestellt, dass der Nitratgehalt und verschiedene andere Stoffe im Grundwasser unter Waldflächen erheblich niedriger sind als unter landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen. Deshalb muss auch hier mit einer Reduzierung der Düngung und der Pflanzenschutzmittel sowie diverser anderer Maßnahmen begonnen werden.

Wie versuchen wir die Trinkwasserqualität sicher zu stellen?

Wasserschutzkooperationen mit Landwirten

Der Verband sich seit 1994 mit einigen Landwirten, die in den Wassergewinnungs- bzw. Wasserschutzgebieten wirtschaften, in Arbeitskreisen bzw. Wasserschutzkooperationen zusammengeschlossen, um nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Um einem zu hohen Nitrateintrag entgegenzuwirken, werden gemeinsam Strategien für eine grundwasserschonende Bewirtschaftung auf den landwirtschaftlichen Flächen entwickelt.

Freiwillige Vereinbarungen“

Neben einer zielgerichteten Grundwasserschutzberatung, wie z.B. Düngeempfehlungen, können die Landwirte auch „Freiwillige Vereinbarungen“ zum vorbeugenden Trinkwasserschutz abschließen. Dieses sind vertraglich vereinbarte Flächenmaßnahmen mit dem Ziel den Nitrateintrag zu reduzieren. Da diese Maßnahmen über die normalen Anforderungen der ordnungsgemäßen Landbewirtschaftung hinausgehen, werden die entstehenden wirtschaftlichen Nachteile bzw. Mehraufwendungen entschädigt. Mit der freiwilligen Teilnahme an solchen Vereinbarungen zeigen die Landwirte nicht nur ihr Interesse an einem aktiven Grundwasserschutz, sondern helfen mit, die Trinkwasserqualität langfristig zu verbessern.

Maßnahmen um besondere Flächen zu schützen

Die Wasserversorgung SULINGER LAND versucht darüber hinaus für den Grundwasserschutz bedeutende Flächen (vorranging in der Nähe der Brunnen bzw. in besonders gefährdeten Bereichen), durch Kauf, langfristiges Pachten oder eines Flächentausches und der Landschaftsgestaltung in eine extensive Bewirtschaftung zu überführen. Ein langfristig sicherer Grundwasserschutz wird z.B. durch die dauerhafte Herausnahme von Flächen aus der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung erreicht, damit sich der Stickstoffaustrag deutlich reduziert.

Eine vielversprechende Möglichkeit zur Erreichung der gesteckten Grundwasserziele kann in Einzelfällen mit Hilfe von Flurbereinigungsverfahren erreicht werden.


Förderung:

Grundlage für die Grundwasserschutzberatung ist ein integriertes Beratungs- und Schutzkonzept. Darin werden für jeweils fünf Jahre sämtliche geplanten Maßnahmen und Ziele zum Grundwasserschutz in den TGG der WVSL beschrieben. Die Beratung wird mit EU-Mitteln aus dem ELER-Fonds kofinanziert. Sie ist für die Landwirte in der Kooperation kostenlos.

Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete mit der Maßnahme:

„Gewässerschutzberatung“

Mit dieser Maßnahme werden die Beratung, Informationsweitergabe und Modellvorhaben in der Landwirtschaft in Bezug auf Oberflächengewässer, Grundwasser und Trinkwasserschutz unterstützt.

Weitergehende Informationen unter  www.eler.niedersachsen.de.